Meeresschutz - nur ein Tropfen auf den heißen Stein
Heute berichtet Tino von The Fair Cottage von seinen Erfahrungen mit der Meeresverschmutzung und stellt drei Initiativen vor, welche sich gegen diese einsetzten. The Fair Cottage ist ein zentraler Marktplatz zur Unterstützung der grünen Outdoor-Sportgemeinschaft. Durch Partnerschaften mit den transparentesten Marken hilft TFC seinen Nutzern, Outdoor-Sport zu genießen und gleichzeitig die Auswirkungen auf den Planeten zu reduzieren. Auf ihrem Blog findet ihr Artikel über aktuelle Themen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Lifestyle, Outdoor-Sport und Surfen.
Ich erinnere mich daran, wie ich zum ersten Mal die Anzeichen für die Verschlechterung unserer Ozeane wahrnahm. Ich muss etwa 10 Jahre alt gewesen sein und genoss meine Sommerferien am finnischen Schärenmeer als mir das Schwimmen verboten wurde. Der Grund dafür war, dass die Ostsee mit giftigen Blaualgen übersät war.
Obwohl das Blühen von Algen ein natürliches Phänomen ist, hat die Eutrophierung (übermäßiger Nährstoffgehalt eines Gewässers) infolge steigender Wassertemperaturen und Verschmutzung dazu geführt, dass dieses Blühen immer häufiger und intensiver auftritt. Die Blaualgen- oder Cyanobakterienblüte tritt fast jedes Jahr im Spätsommer auf. Dies ist übrigens auch die Zeit, in der das Meer am einladendsten wäre, wären da nicht die Bakterien, die Ausschlag und Durchfall verursachen.
Der Säuretest in der Ostsee
Die Ostsee reagiert empfindlicher auf Umweltveränderungen als andere Meere, da sie relativ klein und fast vollständig von Land umgeben ist. Die Øresund, die Dänemark von Schweden trennt, ist sehr schmal (höchstens 28 km) und hemmt den Wasserfluss aus dem Atlantik. Die Ostsee ist also ein isoliertes, kleines Beispiel dafür, was mit all unseren Ozeanen passieren könnte, wenn wir so weitermachen wie bisher.
Ich bin jedoch erleichtert, dass die gemeinsamen Anstrengungen der nordischen und baltischen Länder zur Reduzierung des Nährstoffzufuhr, insbesondere von Stickstoff und Phosphor, in den letzten Jahrzehnten zu einer Erholung der Ostsee geführt haben. Sie ist zwar immer noch mit negativen Auswirkungen wie Eutrophierung, Versäuerung und Sauerstoffmangel konfrontiert, aber das Meer befindet sich auf dem Weg der Besserung. Dies zeigt, dass einige der Schäden an unseren Meeren zwar dauerhaft sind, der größte Teil jedoch rückgängig gemacht werden kann.
Welche Hoffnung gibt es für unsere Ozeane?
Dennoch sieht die Situation ziemlich düster aus. Die größten Ozeane unseres Planeten werden ständig durch menschlichen Müll belastet. Der Großteil der Menschheit scheint der Zerstörung unserer pelagischen Gebiete gleichgültig gegenüberzustehen. Jede einzelne Anstrengung, etwas zu ändern, erscheint wie ein weiterer Tropfen auf dem heißen Stein.
Zum Glück fallen viele Regentropfen und der Regen wird immer stärker. Eine Vielzahl von Einzelpersonen und Organisationen stürmen bereits vorwärts und versuchen eine bessere Zukunft für unsere Ozeane zu erreichen. Damit ändert sich auch die öffentliche Meinung, insbesondere an den Küsten wo die Auswirkungen der Verschmutzung leichter zu beobachten sind. Die Bewohner dieser Gebiete werden sich immer bewusster was und wie sie konsumieren.
Obwohl die meiste Arbeit von gemeinnützigen Organisationen geleistet wird, werden einige der inspirierendsten Projekte von Einzelpersonen ins Leben gerufen, die von einer tiefen Liebe zu ihrem Planeten motiviert sind. Es wäre zwar schwierig allen Aktivisten und Organisationen die sich für den Schutz der Gesundheit unserer Ozeane einsetzen ausreichend zu danken, aber wir können zumindest einige Projekte nennen die The Fair Cottage besonders inspirierend findet.
Das "Seabin Project"
Neben der Eutrophierung ist eine der größten Bedrohungen für die Lebensräume im Meer das Plastik. Schätzungen zufolge gelangen jedes Jahr zwischen 1,15 und 2,41 Millionen Tonnen Plastik über die Flüsse ins Meer. Plastik wird sich weder zu unseren Lebzeiten noch zu denen unserer direkten Nachkommen abbauen. Selbst Alternativen wie biologisch abbaubares Plastik sind keine gute Lösung.
Jacqueline McGlade, leitende Wissenschaftlerin des UN-Umweltprogramms, behauptet in einem Interview mit dem Guardian: "Viele Kunststoffe, die als biologisch abbaubar bezeichnet werden, wie Einkaufstüten, zersetzen sich nur bei Temperaturen von 50 °C und das ist der Ozean nicht. Sie sind auch nicht schwimmfähig, sinken also, werden nicht der UV-Strahlung ausgesetzt und zersetzen sich nicht".
Wie normales Plastik gelangt auch dieses Material schließlich in die Nahrungskette, verschmutzt alle Lebensformen in den Ozeanen und landet letzendlich auf unseren Tellern. Um dieser Anhäufung von Plastik entgegenzuwirken wurde das Seabin Project von den australischen Surfern Andrew Turton und Pete Ceglinski gegründet.
Ihr Produkt ist verblüffend einfach aber effektiv. Es ist im Grunde ein automatischer Müllsammler (oder ein schwimmender Müllfänger, wie auf ihrer Website beschrieben), der in ruhigen und verschmutzten Gewässern, z. B. in Yachthäfen, aufgestellt werden kann. Er saugt mit einer Wasserpumpe Wasser von der Oberfläche an und filtert es durch einen "Auffangbeutel" und einen Ölfilter. Das saubere Wasser wird dann wieder in den Yachthafen eingeleitet.
Jeder Seabin ist im Vergleich zu kommerziellen Standards relativ günstig und kostet ab 3.300 € pro Stück. Wenn man bedenkt, dass jedes Gerät in der Lage ist, eine halbe Tonne Müll pro Jahr aufzufangen, könnte ein weit verbreiteter Einsatz dieser Geräte Wunder für die Sauberkeit von Yachthäfen und Häfen bewirken.
Surfrider Foundation
Die Surfer sind nicht die einzigen die sich für den Erhalt unserer Ozeane einsetzen. Seit den 1980er Jahren setzen sich die zahlreichen Freiwilligen und Mitglieder der Surfrider Foundation, die aus einer Gruppe kalifornischer Surfer hervorging, für den Schutz und die Erhaltung der Küstenregionen und der Ozeane ein.
Ursprünglich ging es ihnen um die übermäßige Bebauung und Verschmutzung von Malibu, die die Existenz ihrer bevorzugten Surfspots bedrohte. Heute besteht die gemeinnützige Organisation aus zahlreichen Basisgruppen, die sich für den Schutz der Wasserqualität, der Strände, der Surfspots und der Meeresökosysteme auf der ganzen Welt einsetzen.
Die europäische Sektion ist unter dem Namen Surfrider Foundation Europe bekannt und wurde 1990 in Biarritz gegründet. Heute besteht der Ortsverband aus 1.700 Freiwilligen und 10.500 Mitgliedern, die sich alle für die Verbesserung der Wasser- und Strandqualität in Europa einsetzen. Laut der Website der Stiftung liegt der Schwerpunkt auf fünf Bereichen: Wasserqualität und -gesundheit, Meeresmüll, Seeverkehr, künstliche Küstenerschließung, Kulturerbe und Wellen.
Darüber hinaus versucht Surfrider Europe, den gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben, indem es Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger der EU nimmt und zur Durchsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Meere beiträgt, während es durch die Organisation von Bildungsprogrammen und den Aufbau von Umweltexpertise einen Wandel der gesellschaftlichen Einstellungen anstrebt. Auf der Website der Surfrider Foundation kannst du mehr über Projekte, Leidenschaft und Beteiligung erfahren.
Wenn du Surfer bist und nach Möglichkeiten suchen die Umwelt zu schützen von der deine Leidenschaft abhängt, lies den Artikel über das ECOBOARD-Projekt, den ersten unabhängigen Standard zur Anerkennung nachhaltig hergestellter Surfboards. Bleib auch dran für den Artikel 5 Essentielle Eco Surf Accessoires von TFC, der in Kürze erscheint.
Das Ocean Cleanup
Ein ehrgeizigeres Vorhaben ist das Projekt The Ocean Cleanup. Es ist die Idee des niederländischen Erfinders Boyan Slat. Die Absichten der Organisation liegen in der "Entwicklung fortschrittlicher Technologien, um die Weltmeere von Plastik zu befreien".
Das Hauptziel besteht darin den berüchtigten pazifischen Müllstrudel mit "passiven treibenden Systemen" zu säubern. Der Müllstrudel ist die größte von fünf Ansammlungen von Plastikmüll in unseren Ozeanen. Dieser befindet sich im Pazifischen Ozean zwischen Hawaii und Kalifornien. Einigen Schätzungen zufolge ist er 1,6 Millionen Quadratkilometer groß, also dreimal so groß wie Frankreich. Ja, das muss man sich mal vorstellen!
Im Rahmen des Projekts wird ein passives System in Betrieb genommen, das mit den Meeresströmungen schwimmen soll und zwar mit einer geringeren Geschwindigkeit als der Müllfleck. So soll sich das Plastik ansammeln und in das Auffangsystem umgeleitet wird. Die Organisation geht davon aus, dass sie in 5 Jahren bis zu 50 % des Müllberges beseitigen kann.
Die Wirksamkeit der Technologie bleibt abzuwarten, aber da die Tests am pazifischen Müllstrudel bereits im Gange sind wird es hoffentlich nicht allzu lange dauern bis wir positive Ergebnisse sehen. Die beste Lösung für das Problem der massiven Plastikverschmutzung besteht natürlich darin, dass die Welt ihre Abhängigkeit von diesem Material, insbesondere von Einwegplastik, verringert. In Kürze finden du hier einen Artikel mit den besten Tipps zur Reduzierung des Plastikverbrauchs.
Herstellung besserer Ozeane
Plastik ist nicht der einzige Übeltäter. Auch Industrieanlagen setzen große Mengen an Müll und Chemikalien in die Umwelt frei, von denen ein Großteil schließlich in unseren Gewässern landet. Während die Textilindustrie oft beschuldigt wird, einen großen Beitrag zum Industriemüll zu leisten, nutzen einige Marken Outdoor-Mode, um einen sozialen Wandel herbeizuführen und sich für die Wiederherstellung der Umwelt einzusetzen.
Die wohl einflussreichste und bemerkenswerteste dieser Marken ist Patagonia. Mehr über ihre Projekte und Bemühungen kannst du in diesem Artikel lesen: TFCs Top 3 der nachhaltigen Outdoor-Marken. Yvon Chouinard ist nicht nur der Gründer von Patagonia, sondern hat auch zusammen mit Craig Matthews, dem Gründer von Blue Ribbon Flies, 1% for the Planet ins Leben gerufen. Das gemeinnützige Modell motiviert Einzelpersonen und Unternehmen dazu, entweder durch jährliche Spenden oder tägliche Aktionen einen Beitrag zu leisten.
Die Wirksamkeit der an die Organisation gespendeten Gelder wird dadurch erhöht, dass die effizientesten Umweltorganisationen ermittelt und zertifiziert werden, dass die Spenden wie vorgesehen verwendet werden. Auf diese Weise ist ein riesiges Netzwerk aus Einzelpersonen, Unternehmen und anderen gemeinnützigen Organisationen entstanden, die alle einen Beitrag zu guten und gut geprüften Umweltprojekten leisten.
Die Projekte, über die wir hier berichtet haben, sind nur ein Spritzer auf der Oberfläche dessen, was möglich ist. Es gibt noch viele weitere Ideen, die auf dem Gebiet des Meeresschutzes weltweit erprobt werden. Trotz dieser Tatsache und der Millionen bewussten Menschen, die bereits dazu beitragen, den Wandel voranzutreiben, gibt es keinen Grund zur Selbstzufriedenheit. Die Verschmutzungsprobleme des Planeten wurden von einer globalen Gesellschaft geschaffen und können nur durch die kollektiven Anstrengungen von Einzelpersonen auf der ganzen Welt gelöst werden. Kein Regentropfen ist zu klein um eine Welle auf dem großen blauen Ozean zu verursachen. Auf jeden Fall werden die Wellen, die die Küsten umspülen, noch sehr lange Zeit hier sein. Hoffentlich auch die reiche Vielfalt des Lebens, das unter ihnen lebt.
Posted by The Fair Cottage
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