"Die Eiche kämpfte gegen den Wind und wurde gebrochen, die Weide bog sich, als sie musste und überlebte."
- Robert Jordan

Resilienz ist die Fähigkeit, sich anzupassen und sich von Widrigkeiten, Herausforderungen und Stress zu erholen. Sie beinhaltet die Fähigkeit, schwierigen Situationen standzuhalten, sich von ihnen zu erholen und sogar an ihnen zu wachsen. Resilienz ist eine Kombination aus Faktoren wie Emotionsregulierung, positivem Denken, Problemlösungskompetenz, sozialer Unterstützung und einem Sinn für Ziele. Sie ist keine feste Eigenschaft, sondern kann durch bewusste Anstrengung, Übung und Unterstützung entwickelt und gestärkt werden.

❓Sollte die persönliche Resilienz von Mitarbeitern für ihre Vorgesetzten wichtig sein?

Die Resilienz eines Menschen hat einen großen Einfluss auf seine psychische Gesundheit, sein Wohlbefinden und seine Leistung am modernen Arbeitsplatz. Von den Menschen wird oft verlangt, viel mehr und schneller zu arbeiten, was zu einem zunehmenden Gefühl von Stress und Belastung führen kann. Zu wissen, wie du deine Resilienz in einem Umfeld mit hohem Druck optimieren kannst, ist ein entscheidendes Element für deinen Erfolg, denn es kann folgende Vorteile mit sich bringen: 

 

  1. Höhere Produktivität: Resiliente Mitarbeiter/innen sind besser in der Lage, mit Stress und Ungewissheit umzugehen, so dass sie in schwierigen Zeiten konzentriert und produktiv bleiben können. Laut einer Studie der American Psychological Association sind resiliente Mitarbeiter/innen 22% produktiver als ihre weniger resilienten Kollegen/innen. 

  2. Bessere Mitarbeiterbindung: Ein unterstützendes und resilientes Arbeitsumfeld kann dazu beitragen, dass sich die Beschäftigten wertgeschätzt und mit ihrem Unternehmen verbunden fühlen, was zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und Bindung führt. Eine Studie von Deloitte ergab, dass Unternehmen mit einer starken Kultur des Wohlbefindens und der Resilienz eine um 60 % niedrigere Fluktuationsrate aufweisen. 

  3. Bessere Problemlösung: Resiliente Mitarbeiter/innen sind eher in der Lage, Probleme mit einer Wachstumsmentalität anzugehen und nach Möglichkeiten zum Lernen und zur Innovation zu suchen. Untersuchungen von McKinsey & Company ergaben, dass Unternehmen mit einer Resilienz- und Innovationskultur mit 60% höherer Wahrscheinlichkeit über effektive Problemlösungsfähigkeiten verfügen. 

  4. Verbesserte Innovation: Resiliente Mitarbeiter/innen sind eher bereit, kalkulierte Risiken einzugehen und mit neuen Ideen zu experimentieren, was zu mehr Innovation und Kreativität führt. Eine Studie von IBM ergab, dass Mitarbeiter/innen, die über ein höheres Maß an Resilienz berichteten, eher innovativ waren und 13 % mehr neue Ideen entwickelten als ihre weniger resilienten Kollegen/innen. 

  5. Bessere Kundenzufriedenheit: Eine resiliente Belegschaft ist besser in der Lage, mit unerwarteten Herausforderungen und Störungen umzugehen, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit und -treue führt. Eine Gallup-Studie hat ergeben, dass resiliente Mitarbeiter/innen mit größerer Wahrscheinlichkeit mit ihrer Arbeit zufrieden sind, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit und -treue führt. 

  6. Höhere Agilität: Eine resiliente Belegschaft ist besser in der Lage, sich an veränderte Marktbedingungen, Kundenbedürfnisse und technologische Fortschritte anzupassen. Laut einer Studie von McKinsey & Company ist die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen mit einer Resilienzkultur ein hohes Maß an organisatorischer Agilität aufweisen, um 30 % höher

  7. Verbesserte finanzielle Leistung: Eine widerstandsfähige Belegschaft kann Unternehmen dabei helfen, Konjunkturabschwünge und andere Herausforderungen zu überstehen, was zu einer besseren finanziellen Leistung und Stabilität führt. Eine Studie der Harvard Business Review ergab, dass Unternehmen mit einer Resilienzkultur eine um 21 % höhere Rentabilität haben als ihre weniger resilienten Kollegen. 


Was macht einen Mitarbeiter oder ein Team resilient? Was müssen wir in unseren Mitarbeitern kultivieren, damit wir eine stärkere Belegschaft aufbauen können?

Laut einer Studie der Harvard Business Review gibt es vier entscheidende Eigenschaften, die belastbare Teams auszeichnen: Offenheit, Einfallsreichtum, Mitgefühl und Demut.

  1. Offenheit: Ist dein Team in der Lage, einen offenen, transparenten Dialog zu führen und sich gegenseitig Feedback zu geben? Resiliente Teams sind in der Lage, einander die Wahrheit zu sagen, um gemeinsam die Herausforderungen zu erkennen und zu lösen, denen sie gegenüberstehen.

  2. Einfallsreichtum: Kann dein Team bei Herausforderungen oder Problemen an einem Strang ziehen, um kreative und effektive Lösungen zu finden? Resiliente Teams erholen sich von Rückschlägen und nehmen neue Herausforderungen an. Sie setzen ihre Energie für Lösungen ein und bleiben unabhängig von den äußeren Bedingungen ergebnisorientiert.

  3. Mitgefühl und Empathie: Kümmern sich deine Teammitglieder umeinander und halten sowohl bei Erfolg als auch bei Misserfolg zusammen? Resiliente Teams bestehen aus Personen, die sich aufrichtig und tief umeinander kümmern. Resilienz drückt sich oft darin aus, dass man sich dafür einsetzt, das Team "mit aufzurichten", anstatt nach individueller Anerkennung oder Erfolg zu streben.

  4. Bescheidenheit: Kann dein Team die Hilfe anderer Teammitglieder erbitten und annehmen? Resiliente Teams sind bereit, sich einzugestehen, wenn ein Problem unlösbar geworden ist, und um Hilfe zu bitten, entweder von einem anderen Teammitglied oder einer anderen Person im Unternehmen. Sie verstecken ihre Probleme nicht, sondern stellen sich der Verantwortung der Gruppe, Herausforderungen zu bewältigen und Lösungen zu finden.


Neben diesen Schlüsseleigenschaften ist es für Manager/innen aber auch wichtig, einen Blick darauf zu werfen, was sich auf die persönliche Belastbarkeit einer Person auswirken kann und wie sie sich als Mitarbeiter/in, Kollege/in und Teammitglied präsentiert. 

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  • Persönliche Mission und Werte: Bei dieser Komponente geht es darum, die eigenen Grundüberzeugungen und Werte zu erkennen und die eigenen Handlungen und Verhaltensweisen an diesen Werten auszurichten. Menschen, die ein klares Ziel und eine klare Richtung haben, können Herausforderungen und Rückschläge besser bewältigen.

  • Ausrichtung auf den Arbeitsplatz: Bei dieser Komponente geht es darum, die eigenen Stärken und Leidenschaften zu erkennen und Wege zu finden, diese mit der Arbeit in Einklang zu bringen. Menschen, die ein Gefühl von Sinn und Engagement in ihrer Arbeit verspüren, sind eher belastbar und anpassungsfähig.

  • Soziales Engagement: Bei dieser Komponente geht es darum, positive Beziehungen zu anderen aufzubauen und zu pflegen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Arbeit. Menschen, die über starke soziale Beziehungen und Unterstützungsnetzwerke verfügen, sind besser in der Lage, mit Stress und Widrigkeiten umzugehen.

  • Emotionsmanagement: Diese Komponente beinhaltet die Entwicklung von Fähigkeiten und Strategien zur Regulierung der eigenen Emotionen, wie z. B. Achtsamkeit, positive Selbstgespräche und Techniken zur Stressreduzierung. Menschen, die in der Lage sind, ihre Emotionen effektiv zu steuern, sind mit größerer Wahrscheinlichkeit widerstandsfähig und anpassungsfähig.

  • Problemlösungsansatz: Bei dieser Komponente geht es darum, eine proaktive und lösungsorientierte Denkweise zu entwickeln und Herausforderungen mit Neugierde und Optimismus anzugehen. Menschen, die in der Lage sind, Probleme konstruktiv und anpassungsfähig anzugehen, sind mit höherer Wahrscheinlichkeit belastbar und erfolgreich.

  • Körperliches Wohlbefinden: Bei dieser Komponente geht es darum, durch Bewegung, Ernährung und Selbstfürsorge für die eigene körperliche Gesundheit zu sorgen. Menschen, die ihr körperliches Wohlbefinden in den Vordergrund stellen, sind besser in der Lage, mit Stress und Widrigkeiten umzugehen, und haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, langfristig widerstandsfähig zu sein.

Diese sechs Komponenten bilden zusammen ein umfassendes Rahmenwerk für persönliche Resilienz, das Menschen dabei hilft, die Fähigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen zu entwickeln, die sie brauchen, um Herausforderungen zu meistern und in ihrem privaten und beruflichen Leben erfolgreich zu sein.


💡 Da wir nun wissen, welche Eigenschaften wichtig sind, welche konkreten Maßnahmen können wir ergreifen, um sie in unsere Belegschaft zu integrieren?

 

  1. Schaffe eine Kultur der Resilienz: Beginne damit, eine Kultur zu schaffen, die Resilienz schätzt und die Mitarbeiter/innen dazu ermutigt, aus ihren Fehlern zu lernen, kalkulierte Risiken einzugehen und sich an Veränderungen anzupassen. Dies kann geschehen, indem wir eine Vision, eine Mission und Werte schaffen, die Resilienz betonen, und indem wir resilientes Verhalten von oben herab vorleben.

  2. Biete Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten an: Biete Schulungs- und Entwicklungsprogramme an, die sich auf die Stärkung der Resilienz, die Stressbewältigung und das psychische Wohlbefinden der Beschäftigten konzentrieren. Dazu können Workshops, Seminare, Coaching-Sitzungen und Online-Schulungen gehören.

  3. Förder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Ermutige deine Mitarbeiter/innen, sich eine Auszeit zu nehmen, um sich zu erholen und ihre geistige und körperliche Gesundheit zu fördern. Biete flexible Arbeitsregelungen an und unterstütze die Beschäftigten dabei, eine gesunde Work-Life-Balance zu erreichen.

  4. Fördern Sie soziale Kontakte: Schaffe Möglichkeiten für deine Mitarbeiter, mit ihren Kollegen in Kontakt zu treten und Beziehungen aufzubauen. Fördern Sie teambildende Maßnahmen, Mentoring und regelmäßige Gespräche mit den Vorgesetzten.

  5. Ermutige zu kontinuierlichem Lernen und Innovation: Schaffe eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Innovation, indem du deine Mitarbeiter/innen ermutigst, Ideen zu teilen, mit neuen Ansätzen zu experimentieren und aus ihren Fehlern zu lernen.

  6. Baue Resilienz in die Führungsentwicklung ein: Rüste Führungskräfte mit den Fähigkeiten aus, resilient zu führen, und gib ihnen die Mittel an die Hand, um ihre Teams zu unterstützen. Ermutige deine Führungskräfte dazu, resilientes Verhalten vorzuleben und ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen.

  7. Ermutige die Mitarbeiter zur Eigenverantwortung: Wenn du deine Mitarbeiter/innen befähigst, ihre Arbeit selbst in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen, kannst du ihnen helfen, Selbstvertrauen und Resilienz aufzubauen. Ermutige deine Mitarbeiter dazu, die Initiative zu ergreifen, und biete ihnen die Möglichkeit, Projekte zu leiten.

  8. Förde die Eigenverantwortung der Beschäftigten: Wenn du deine Mitarbeiter/innen befähigst, ihre Arbeit selbst in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen, kann das ihr Selbstvertrauen und ihre Widerstandsfähigkeit stärken. Ermutige deine Mitarbeiter/innen, die Initiative zu ergreifen und biete ihnen die Möglichkeit, Projekte und Initiativen zu leiten.

  9. Schaffe einen vielfältigen und integrativen Arbeitsplatz: Ein vielfältiger und integrativer Arbeitsplatz fördert das Gefühl der Zugehörigkeit und der Gemeinschaft, was die Widerstandsfähigkeit der Beschäftigten verbessern kann. Förder Initiativen zur Förderung von Vielfalt und Inklusion und schaffe Möglichkeiten für die Beschäftigten, voneinander zu lernen.

  10. Biete eine sinnvolle Arbeit: Eine sinnvolle Arbeit kann ein Gefühl von Sinn und Motivation vermitteln, was die Widerstandsfähigkeit der Beschäftigten erhöhen kann. Sorge dafür, dass die Beschäftigten verstehen, wie ihre Arbeit zum Auftrag und zu den übergeordneten Zielen des Unternehmens beiträgt, und biete ihnen die Möglichkeit, an Projekten zu arbeiten, die ihren persönlichen Werten und Karrierewünschen entsprechen.

  11. Kümmere dich um die Gesundheit deiner Mitarbeiter: Biete Ressourcen wie Beratungsdienste, Hilfsprogramme für Mitarbeiter und Tage der geistigen Gesundheit an, um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Mitarbeiter zu fördern.


Letztlich ist die Widerstandsfähigkeit eines Teams mit einer Batterie vergleichbar. Sie muss regelmäßig aufgeladen werden. Führungskräfte, die Maßnahmen ergreifen, um ein widerstandsfähigeres Team aufzubauen, werden feststellen, dass es besser gerüstet und - was noch wichtiger ist - bereit ist, jede Herausforderung anzunehmen und gestärkt daraus hervorzugehen.

 

 

Quellen

  • https://hbr.org/2021/01/7-strategies-to-build-a-more-resilient-team
  • "The Resilience Advantage," Harvard Business Review
  • "From Resilience to Thriving: A New Understanding of Well-being at Work," Deloitte
  • "The CEO moment: Leadership for a new era," McKinsey & Company
  • "The Resilient Organization," IBM
  • "Building Resilience: Gallup's Approach to Developing Resilient Employees and Organizations," Gallup
  • "Building organizational resilience," McKinsey & Company

Tags:
Resilienz
Post by 21done
Mai 8, 2023